Blog für ERP + MES

Diese Vorteile bietet die Integration von ERP und MES

02.10.2018 - ERP, MES, Industrie 4.0, Technologie

Quelle: ThinkstockPhotos.com/Jasper Chamber
Quelle: ThinkstockPhotos.com/Jasper Chamber

Viele Unternehmen aus der fertigenden Industrie und dem Automotive-Bereich beschäftigen sich aktuell mit den Möglichkeiten von Industrie 4.0. Für die Umsetzung vieler darin adressierter Aspekte ist eine moderne IT-Landschaft unbedingt Voraussetzung. Dazu kommt ein immer anspruchsvollerer Wettbewerb, in dem Kunden steigende Wünsche an den Individualisierungsgrad der Produkte stellen, geringe Lieferzeiten erwarten, die Auftragseingänge schwanken und Produktionsstrukturen zunehmend komplex werden.

Maßgeblich beeinflusst wird eine konsequente Digitalisierungsstrategie durch die beiden Herzstücke  kaufmännischer Abwicklung und intelligenter Produktionssteuerung: Enterprise-Resource-Planning (ERP) und Manufacturing Execution System (MES).

Wer wirklich Digitalisierung im Sinne von Industrie 4.0 betreiben will, muss für eine umfassende Vernetzung der Produktionsanlagen und des Materials sorgen. Um dies zu erreichen, müssen folgende drei Voraussetzungen in Unternehmen geschaffen werden:

  • Prozessintegration im Sinne durchgängiger Abläufe, um einen ungehinderten Informationsfluss sicherzustellen
  • Daraus leitet sich eine Abbildung der realen betrieblichen Abläufe ab: Künstliche Trennungen zwischen Auftragsplanung und Fertigung müssen softwareseitig aufgehoben werden
  • Medienbrüche müssen beseitigt werden, um notwendiges menschliches Eingreifen, Mehrarbeit und Fehleranfälligkeit zu reduzieren

ERP und MES: Ein Team, das sich gut ergänzt

Sowohl ERP als auch MES steuern nicht nur Abläufe in der betrieblichen Praxis, sondern verbessern sie im Sinne einer umfassenden Optimierung.

Das ERP-System stellt alle Prozesse eines Unternehmens dar.

Es dient als zentrale Drehscheibe für Informationen und schafft eine einheitliche Datenbasis für alle Abteilungen. Neben vielen anderen Vorteilen wird die Arbeit über verschiedene Bereiche hinweg massiv vereinfacht.

Während das ERP die mittel- und langfristigen Planungen wie Grobplanung, Einkauf oder Materialbeschaffung darstellen und steuern kann, ist das MES dagegen der Spezialist, wenn es um die kurzfristige Planung in der Produktion auf der Shopfloor-Ebene geht. Hier müssen Einzelstücke verfolgt sowie Fertigung und Materialflüsse optimal gesteuert werden. Alle Daten aus der Betriebs- und Maschinendatenerfassung werden durch das MES überwacht und koordiniert.

Das MES ist der Spezialist, wenn es um die kurzfristige Planung in der Produktion auf der Shopfloor-Ebene geht.

MES-Systeme können durch eine optimierte Steuerung etwa die Durchlaufzeiten verringern und somit Kosten sparen oder die Ist-Situation der Fertigung mittels SCADA visualisieren. Das Ergebnis ist eine umfassende Transparenz sowie die vollständige Kontrolle der Fertigung.

Wieso eine Integration von ERP und MES sinnvoll ist

Um Optimierungspotentiale zu heben und gleichzeitig den wachsenden Anforderungen des Marktes an Individualisierung und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden, bieten integrierte ERP + MES-Lösungen einen entscheidenden Vorteil: Sie ermöglichen eine genaue Planung über den gesamten Produktionsprozess auf Basis eines umfassenden Überblicks über den Ist-Zustand eines Betriebs. Für Unternehmen des fertigenden Mittelstandes ergeben sich durch eine Integration in folgenden Bereichen Chancen:

1. Produktion flexibilisieren, schneller fertigen

Manuelles Übertragen – und damit eine fehleranfällige und zeitaufwändige Doppelarbeit – entfällt, wenn sich ERP und MES die gleiche Datenbasis teilen. Änderungen und neue Aufträge können kurzfristig eingeplant werden, die Produktion wird flexibilisiert. Produktivität, Qualität, Auslastung und Liefertermintreue werden verbessert.

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2. Grobplanung optimieren, Kosten sparen

Auf Grundlage der Rückmeldungen aus dem MES und der daraus resultierenden Synchronisation kann das ERP die Grobplanung optimieren. Die Materialeinzelstückverfolgung des MES liefert in Echtzeit, lückenlos und automatisch Rückmeldungen zu Fortschritt, Nacharbeit, gesperrten Materialien und vielem mehr an das ERP. Die wertschöpfenden Prozesse können so umfassend optimiert werden. Die integrierte Lösung bietet jederzeit die vollständige Transparenz über Materialbedarfe und Transporte und kann so zum Beispiel die Logistikprozesse ideal steuern.

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3. (Predictive) Maintenance mit ERP + MES

Zusätzlich zu den Standard-Wartungen aus dem ERP können über Auswertung der dynamischen Daten aus dem MES die Wartungszyklen des ERP aktualisiert und vorausschauende Instandhaltungen ausgelöst werden. Vorausschauende Wartung, wie sie als Predictive Maintenance mit Deep Machine Learning angeboten wird, kann Störungen deutlich reduzieren.

Dr. Harald Schrimpf (Vorstandsvorsitzender PSI Software AG) erläutert, wie Unternehmen Künstliche Intelligenz in der Industrie einsetzen können

4. Bessere Auswertungen für Entscheider

Eine integrierte Lösung kann präzisere Auswertungen für das Management bereitstellen (Business Intelligence und Analytics). Kombinierte ERP- und MES-Daten stellen dem Management eine bessere Datenbasis zur Verfügung, die strategische und operative Sicht zusammenführt.

Industrie 4.0 nur mit Integration von ERP und MES

Wenn man die drei Voraussetzungen für konsequente Digitalisierung ernst nimmt, ist die Integration von ERP + MES ein wichtiger Bestandteil zur Realisierung von Industrie 4.0. Weitere, oft in diesem Kontext diskutierte Technologien wie Internet of Things (IoT) oder Schwarmfertigung setzen ebenfalls auf vollständige Transparenz der Fertigung.

Ein umfassender Überblick über den Ist-Zustand der Fertigung von Auftragseingang bis hin zur Auslieferung wird zunehmend zum Wettbewerbsvorteil und hilft Unternehmen beim Erreichen ihrer fertigungstechnischen und wirtschaftlichen Ziele. Unternehmen aus dem produzierenden Mittelstand sollten sich daher genau mit einer integrierten Lösung auseinandersetzen.

Volker Vogt, PSI Automotive & Industry GmbH

Volker Vogt

Der Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik bearbeitet das Thema MES in allen Facetten. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Supply Chain Management und Projekte im Bereich Industrie 4.0 für die Automotive-Branche.

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