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Im Gespräch: Worauf es bei einem ERP für Hightech-Fertiger ankommt

16.11.2022 - ERP, MES, Industrie 4.0

Karl Tröger, Business Development Manager, PSI Automotive & Industry, bei der Preisverleihung. Quelle: GITO-Verlag
Karl Tröger, Business Development Manager, PSI Automotive & Industry, bei der Preisverleihung. Quelle: GITO-Verlag

PSIpenta wurde zum ERP-System-des-Jahres 2022 in der Kategorie „Hightech-Fertigung“ gekürt. Warum PSIpenta auch für Unternehmen dieser Branche eine gute Wahl ist, darüber haben wir mit unserem Business Development Manager, Karl Tröger, gesprochen.

Herr Tröger, Sie waren hauptverantwortlich für die Bewerbung zum ERP-System-des-Jahres. Nach dem Sieg im vergangenen Jahr in der Kategorie „Variantenreiche Serienfertigung“ haben wir nun auch in der Kategorie „Hightech-Fertigung“ abgeräumt. Und wir wissen, dass Sie uns am allerbesten erklären können, warum unsere ERP-Lösung auch für Hersteller von Spitzentechnologie eine sehr gute Wahl ist. Dazu blicken wir zunächst auf die Branche und ihre Besonderheiten.

Worin liegen die Herausforderungen?

Ganz zentral ist der Fakt, dass sich dieser Markt in einem weltweiten Wettbewerb bewegt. Hierdurch besteht auch ein außerordentlich hoher Kostendruck, der die Unternehmen fordert, sowohl ihre Fertigung als auch die Beschaffung zu globalisieren. Sehr früh im Engineering-Prozess müssen Verantwortliche z. B. die Wirkung von Design-Entscheidungen beurteilen und passende Umsetzungsstrategie entwerfen und realisieren.

Das heißt, die Entscheidung für einen bestimmten Produktionsstandort und geeignete Lieferanten ist von großer Tragweite?

Genauso ist es. Und sehr häufig agieren Unternehmen aus diesem Grund an unterschiedlichen Standorten. Manche verfügen über global verteilte Werke, in anderen Fällen befinden sich Verwaltung und Produktion an verschiedenen Standorten. Hier gibt es unterschiedlichste Konstellationen. So oder so müssen die Prozesse bzw. Beziehungen zwischen den Standorten, allen voran zwischen den Fertigungswerken und der lokalen Beschaffung, medienbruchfrei funktionieren. Nur so können die Unternehmen mit einheitlichen Daten arbeiten. Und hierfür bietet die konfigurierbare Mehrwerkesteuerung in PSIpenta/ERP, das Modul Multisite, alles, was es braucht.

Multisite

Modul-Icon PSIpenta ERP Multisite
Tablet Bildschirm mit PSI Software Multisite

Kapazitäten können mit dem ERP-Modul Multisite ideal ausgelastet und Bestände besser geplant werden. Das macht die Produktion und Logistik für Unternehmen mit mehreren Standorten deutlich effizienter.

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Mit Internationalität gehen weitere Besonderheiten einher. Gibt es eine Herausforderung, bei deren Lösung ein ERP-System ebenfalls das Zünglein an der Waage sein kann?

Gerade im Hightech-Umfeld hat sich in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, welche Auswirkungen Unsicherheiten in den Beschaffungs- und Absatzmärkten haben. Eine schnelle Reaktionszeit bei Abweichungen oder Störungen in allen wertschöpfenden Prozessen – darauf kommt es an. Und hierbei spielt das ERP-System natürlich eine wesentliche Rolle. Mit unseren ERP-Modulen für die adaptive Fertigungssteuerung und Advanced Scheduling and Monitoring sowie die Integrationsmöglichkeit von KI-Methoden stehen Unternehmen mehrere leistungsstarke Ergänzungen zur Verfügung, mit denen sie ihre Produktionsplanung optimieren können – auch unter Abwägung konkurrierender Ziele.

Eine schnelle Reaktionszeit bei Abweichungen oder Störungen in allen wertschöpfenden Prozessen – darauf kommt es an. Und hierbei spielt das ERP-System natürlich eine wesentliche Rolle. Karl Tröger, Business Development Manager

PSIpenta ist ERP-System des Jahres 2022!

PSIpenta/ERP konnte im Rahmen des Wettbewerbs „ERP-System des Jahres 2022“ das Finale für sich entscheiden und gewann in der Kategorie „High-Tech Fertigung“ die begehrte Auszeichnung. Erfahren Sie mehr zum Award

Ich bringe Hightech auch immer mit hohen Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit der Produkte in Verbindung.

Genealogie – und wir müssen hier noch das in den Herstellungsprozess integrierte Qualitätsmanagement ergänzen – sind, da haben Sie vollkommen Recht, ebenfalls typisch für die Herstellung von Spitzentechnologie. Nachverfolgbar müssen nicht nur allein die Endprodukte sein, sondern auch die Herstellung oder Beschaffung von Baugruppen. PSIpenta sichert diese Anforderungen durch eine werksübergreifende Chargen- und Seriennummernverwaltung ab.

Hier kommt wieder Multisite zum Tragen?

Ja, der werksübergreifende Ansatz ist in diesem Zusammenhang sogar essenziell. Denn mit ihm lässt sich die Spezialisierung einzelner Standorte auf bestimmte Technologien abbilden, ohne den Zusammenhang der Chargen oder Seriennummern zu verlieren.

Wir haben nun zwei typische Anforderungen der Branche angerissen. Lassen Sie uns die Top-3 vervollständigen: Welche dritte Herausforderung der Hightech-Fertigung und deren Abbildung in PSIpenta/ERP sollten wir herausstellen?

Ich formuliere es dieses Mal aus IT-Sicht: Es ist die Offenheit bzw. Integrationsfähigkeit des Gesamtsystems, auf die Hightech-Unternehmen angewiesen sind. Im Fachjargon sprechen wir von der „Built-in-Integrationsarchitektur“. Diese Architektur stellt sicher, dass Hardware-Komponenten wie Sensoren, Aktoren und Steuerungen ebenso wie komplette Softwaresysteme oder

Teile davon nahtlos ins ERP-System integrierbar sind. Diese Verbindung schafft die Middleware PSIbus. Und die kann noch ein bisschen mehr: Denn neben der Verbindung von Daten und Ereignissen mit den Softwaresystemen und Benutzerschnittstellen enthält sie auch eine Workflow-Engine für die Steuerung der Prozesse.

Können Sie ein wenig erklären, was sich hinter der Workflow-Engine verbirgt?

Wie in vielen anderen Branchen auch, gibt es trotz Standards einige individuelle Abläufe, die Unternehmen beibehalten wollen oder müssen. Statt diese Prozesse aufwendig programmieren zu müssen, können sie dank der Workflow-Engine und mittels Business Process Management Notation (BPMN 2.0) einfach und schnell modelliert werden. Unternehmen sind so erheblich flexibler und schneller. Gerade in umkämpften Branchen ist Agilität längst ein Wettbewerbskriterium.

Apropos Wettbewerb: Können Sie abschließend in einem Satz zusammenfassen, worauf es aus Ihrer Sicht für Hightech-Fertiger ankommt?

Challenge angenommen: Eine erfolgreiche Auftragsabwicklung in der Hightech-Fertigung braucht stabile Prozesse, welche eine vollständige horizontale und vertikale Integration voraussetzen – selbstverständlich standortübergreifend.

Ich sehe schon, Wettbewerbe liegen Ihnen. Vielen Dank für Ihre Zeit und die spannenden Einblicke in eine Branche mit Zukunft!

Lesen Sie mehr zum Thema ERP und MES in unserer aktuellen Broschüre.

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Karl Tröger, Business Development Manager

Seit mehr als 20 Jahren ist Karl Tröger bei der PSI. In dieser Zeit hat er sich mit allen Aspekten von ERP-Software befasst und war in führenden Positionen in Entwicklung, Beratung und Marketing tätig. Heute versteht er sich als Bindeglied zwischen Kunden, Markt, Wissenschaft sowie Software-Entwicklung und Marketing. Der Diplom-Ingenieur der Elektronik und Nachrichtentechnik ist an der von der Bundesregierung initiierten Plattform Industrie 4.0 beteiligt und veröffentlicht regelmäßig vielbeachtete Publikationen über die Zukunft von fertigungsnaher Software.

Jasmin Erfurt

Redaktion PSI Automotive & Industry

Jasmin Erfurt weiß, am Ende sind die besten Geschichten immer die, die in Erinnerung bleiben. Das gilt für die Online-Welt ebenso wie in Social Media, Print, Film, Foto oder Radio. Aus allen diesen Bereichen bringt die studierte Medienwissenschaftlerin Erfahrungen und vielfältiges Know-how mit. Und weil ihr Herz auch für intelligente Software, neue Technologien und Autos schlägt, ist sie einfach ein Perfect Match für unser Marketing-Team.

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